Landeswettbewerb „Prima. Klima. Ruhrmetropole.“ – Gewinner-Kommunen zeigen: Wer in der Metropole Ruhr wohnt, wohnt in der Zukunft
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat am 15. November 2023 die sechs Gewinner der ersten Stufe des Landeswettbewerbes „Prima. Klima. Ruhrmetropole.“ bekanntgegeben, um sie im nächsten Schritt umzusetzen. Zudem bekamen zwei weitere Ideen die Anerkennung mit der Möglichkeit zur Umsetzung. Das Ministerium hat den Landeswettbewerb ins Leben gerufen, damit in der Metropole Ruhr bis zum Jahr 2029 experimentelle und innovative Energie-Stadtviertel entstehen können. Damit werden der Klimaschutz und die CO2-Reduktion im Ruhrgebiet vorangetrieben. Lead-Kommune für das Projekt ist die Stadt Gelsenkirchen. Sie hat dabei eine zentrale Rolle in der interkommunalen Koordinierung des Projekts.
„Die moderne Stadtplanung treibt ein Megathema um: Wie bekommen wir unsere Städte CO2-ämer oder sogar CO2-frei? Genau hier setzt unser Landeswettbewerb für das Ruhrgebiet an. Mut zur Innovation und der Wille zur Veränderung stehen im Mittelpunkt, um die Städte des Ruhrgebiets fit für die Zukunft zu machen. Die Gewinnerkommunen des Landeswettbewerbs „Prima. Klima. Ruhrmetropole.“ zeigen mit ihren eingereichten Projekten, wie mit Engagement und Know-how klimaneutrale Städte von morgen gestaltet werden können. Dank des Wissens-transfers zwischen den Städten profitieren die ausgewählten Wohnviertel genauso wie die gesamte Region. Mit dem Wettbewerb ‚Prima. Klima. Ruhrmetropole.‘ bringen wir gemeinsam viel positive Energie für die Bürgerinnen und Bürger in der Metropole Ruhr auf den Weg. Die Gewinner-Ideen machen deutlich: Wer in der Metropole Ruhr wohnt, wohnt in der Zukunft. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen: „Ich freue mich sehr, dass wir ausgerechnet im Klimahafen Gelsenkirchen – einem Modellprojekt für den nachhaltigen und klimagerechten Umbau unserer Industrie – ein anderes Modellprojekt auf die Schiene setzen – nämlich das des nachhaltigen und klimaresilienten Umbaus unserer Stadtquartiere. Dass Gelsenkirchen dabei als Lead-Kommune seine langjährige Erfahrung in der behutsamen Stadterneuerung einbringen und weitergeben kann, ist auch eine Auszeichnung für die bisherige Arbeit. Aber es bleibt noch gewaltig viel zu tun. Wir haben nichts weniger als eine De-kade des Stadtumbaus ausgerufen. Und wir sind sehr dankbar, dass wir dabei mit dem Land Nordrhein-Westfalen einen starken Partner und Unterstützer an unserer Seite haben, ohne den wir und auch die anderen Städte, das alles nicht stemmen könnten.“
Aus den in der Wettbewerbsstufe II eingereichten Projektskizzen wurden durch eine unabhängige Jury sechs Kommunen für eine direkte Umsetzung ausgewählt. Zwei teilnehmende Kommunen erhielten eine Anerkennung mit der Möglichkeit sich nachträglich für die Projektumsetzung zu qualifizieren. Im Rahmen der Jurysitzung wurde hier ein weiterer konzeptioneller Entwicklungsbedarf festgestellt. Für den Landeswettbewerb stehen insgesamt 10 Millionen Euro zur Verfügung.
Übersicht der prämierten Projekte
Bottrop: Nahwärme Kirchhellen – Mit dem Projekt strebt die Stadt Bottrop das Ziel der Klimaneutralität an. Es werden Maß-nahmen entwickelt, um den Energieverbrauch zu senken und erneuerbare Energien zu fördern. Dabei soll das bestehende Nah-wärmenetz unter Berücksichtigung der solaren und geothermischen Energiequellen der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen weiter ausgebaut werden.
Duisburg: Klimaquartier Neuenkamp am Rhein – Die Stadt Duisburg verfolgt gemeinsam mit den Stadtwerken Duisburg das Ziel, im „Klimaquartier Neuenkamp am Rhein“ eine nachhaltige und ressourcenschonende Wärmeplanung aufzubauen, die aus Energieträgern wie Aquathermie, Tiefengeothermie, Wasserstoff oder die Abwärme von Kläranlagen erfolgen könnte. Gleichzeitig sollen mit Einsatz nahhaltiger Materialien und seriellen Sanierens neue Wege der Gebäudemodernisierung mit der GEBAG gegangen werden.
Essen: KlimaQuartier Katernberg – Beisenviertel – Die Stadt Essen plant im „KlimaQuartier Katernberg – Beisenviertel“ über den Ansatz der „Essbaren Stadt“ eine klimaangepasste Quartiersentwicklung voranzutreiben und die Grundlage für einen umfassenden Aktivierungsprozess insbesondere benachteiligter Bevölkerungsgruppen im Quartier zu schaffen und gleichzeitig mit dem Wohnungsunternehmen Vonovia in die energetische Bestandssanierung einzusteigen.
Gelsenkirchen: Klimarobustes Horst: Jetzt geht´s los! – Die Stadt Gelsenkirchen plant mit dem Projekt eine klimaangepasste und lebenswerte Stadtgestaltung zu erreichen und einen Experimentierraum für Rückbau und Sanierung zu schaffen. Dabei gilt es, ein lebendiges Labor für Umbaukultur unter den Rahmenbedingungen von Wohnungsüberschuss, Investitionsstau und Problemimmobilien zu entwickeln.
Hagen: Prima. Klima. Wehringhausen – 67plus – Die Stadt Hagen plant mit dem Projekt das innenstadtnahe, nutzungsgemischte Altbauquartier in über 67 sog. Innovationsblöcken in die Klimaneutralität zu führen. Klimaschutz und Klimaanpassung werden hier zur Voraussetzung für eine wertstabile Immobilienbewirtschaftung.
Xanten: Prima. Klima. Hochbruch – ein vernetztes System – Die Stadt Xanten beabsichtigt mit dem Projekt zwei grundlegende Leitbilder umzusetzen: das flächeneffiziente und bedarfsgerechte Wohnen über den Ansatz einer Wohntauschbörse sowie die Realisierung einer klimaneutralen Energie- und Wärmeversorgung in Verbindung mit zirkulärem, ökologischem Bauen.
Anerkennung mit Möglichkeit zur Umsetzung
Lünen: Neue und Alte Kolonie – von Bergbau- zu Klimaquartieren – Mit dem Projekt will die Stadt Lünen die energetische Gebäudesanierung in einer denkmalgeschützten Bergbausiedlung im Kontext von Baukultur und multikultureller Nachbarschaft vorantreiben und gleichzeitig durch die Entwicklung klimaangepasster Grünflächen die Lebensqualität und das Zusammenleben in der Siedlung verbessern.
Oberhausen: Quartier Tackenberg – Im Vordergrund des Projekts der Stadt Oberhausen stehen die Entwicklung einer dezentralen Wärmeversorgung, die Zusammenarbeit und Bestandsanierung mit Hilfe von seriellem Sanieren durch die örtlichen Wohnungsgenossenschaften sowie die Aktivierung privater Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer.
Der zweistufige Wettbewerb „Prima. Klima. Ruhrmetropole.“ wurde im Februar 2023 vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung ins Leben gerufen und gefördert, um neue Wege bei der Entwicklung von Stadtvierteln zu gehen. Teilnahmeberechtigt waren alle Kommunen in der Metropole Ruhr, die ein experimentelles und innovatives Energie-Stadtviertel auf den Weg bringen wollen.
Während der Umsetzungsphase werden alle ausgewählten Projektskizzen zu umsetzbaren Konzepten konkretisiert und parallel vor Ort mit Hilfe eines Sanierungsmanagements umgesetzt und verstetigt. Für die Erstellung von Quartierskonzepten und das Sanierungsmanagement sollen zusätzliche Fördermittel von der KfW-Bank und vom Land Nord-rhein-Westfalen eingesetzt werden. Die Umsetzung soll bis 2029 erfolgen.
Weitere Informationen zum Landeswettbewerb „Prima. Klima. Ruhrmetropole.“ und den prämierten Projekten finden Sie unter: https://www.bauhaus.nrw/projekte/prima-klima-ruhrmetropole